Der Annentag in Luttrum 2018

Nachricht Luttrum, 26. Juli 2018

Verbindung zum Taufbild, Zeichen von Hoffnung

Der 26. Juli ist für die Ortschaft ein besonderer Tag. Seit 348 Jahren, seit 1670 wird an diesem Tag an ein schweres Unwetter erinnert, dass die Ortschaft tagelang im Griff hatte und die Menschen in Luttrum in Furcht und Sorge versetzte. Bis zum zweiten Weltkrieg war der Tag in Luttrum sogar ein Feiertag, an dem die Arbeit ruhte.

Heute wird der Tag mit einem Gottesdienst und einem kleinen Gemeindefest begangen. Die Leitung des Gottesdienstes lag dieses Jahr bei Frau Pastorin Hanna Wagner. Die musikalische Unterstützung und Ausschmückung übernahm der Männergesangverein Hackenstedt.

Zu Beginn des Gottesdienstes trug Therese Klebba-Kanefend die Geschichte des Annentages vor. Der Legende nach tobte im Juli 1670 drei Tage lang ein schweres Unwetter über Luttrum. Am dritten Tag, als noch keine Besserung in Sicht schien, wurde ein Bote in das benachbarte Grasdorf entsandt, um den dortigen Pastor um Hilfe zu bitten. Mit einer kleinen Laterne machte er sich auf den Weg. Bereits an der Grenze zu Grasdorf verwandelte sich das Wetter. Den Boten erwartete dort Sonnenschein. Die Menschen waren auf den Feldern bei der Ernte.

Eine Legende, die bis heute die Grundlage für den Annentag und die Erinnerung an das Unwetter bildet. Die Laterne ist dabei über die vielen Jahren erhalten geblieben und hat heute ihren Platz in einer Vitrine in der Annenkapelle.

In der Legende verbindet der zur Hilfe geholte Pastor das Unwetter mit Strafe für die Menschen, so zumindest die darin zitierte Bibelstelleaus dem Propheten Amos. Frau Pastorin Hanna Wagner brachte die in der Legende beschriebenen Ereignisse mit einem anderen Bild der Bibel in Verbindung und zwar dem des aufreißenden Himmels:. „Als ich die Geschichte las, da hatte ich spontan ein anderes Bild vor Augen“, so Pastorin Wagner. „Es war die Geschichte der Taufe Jesu, eine Erzählung vom sich öffnenden Himmel und der Zusage Gottes: Du bist mein Sohn!“ 

„Du bist mein Kind, Teil meines Himmelreiches!“ Diese Zusage des offenen Himmels gelte uns allen, so Hanna Wagner.  Die Errichtung der Annenkapelle sei wie der Bau vieler anderer Kirchen mit dem Wunsch verbunden einen Ort zu haben, an dem diese Hoffnung geteilt und gestärkt werden kann.

Der Annentag hat seit 2010 in Luttrum und für die Kapellengemeinde noch eine weitere Bedeutung. Seit 2010 ist es auch der Gründungstag der „Stiftung Annenkapelle Luttrum“, die mittlerweile auf achte Jahre erfolgreicher Arbeit zurückblicken kann. Nach der Wahl des Kapellenvorstandes im März 2018 wurde mittlerweile auch der Stiftungsrat neu berufen. Mit Karl-Henning Burgdorf, Hermann Kanefend, Christa Könnecker, Christine Krink und Elli Wedekind wurden die bisherigen Mitglieder der Stiftungsrates in ihrer Funktion bestätigt. Als Beiratsmitglied wirkt Karl-Josef Schenk in der Arbeit der Stiftung mit. Karin Wieduwilt, die dem Luttrumer Kapellenvorstand angehört, gab diese Wahl im Rahmen des Gottesdienstes bekannt und wünschte allen auch im Namen der Gemeinde viel Glück und Erfolg bei der weiteren Arbeit.

Christa Könnecker, Vorsitzende des Stiftungsrates der Stiftung Annenkapelle Luttrum, berichtete schließlich über die Arbeit der Stiftung im zurückliegenden Jahr. Das Kartoffelpufferessen im Oktober 2017, das Winterkonzert im Februar 2018 und die „Stifi-Tour“, die 2018 zum Schloss Salder führte, seien feste Veranstaltungen der Stiftung. „Wir werden diese Veranstaltungen auch im kommenden Jahr fortsetzen“, betont Christa Könnecker und weist bereits in diesem Zusammenhang auf den Termin des Kartoffelpufferessens am 6. Oktober 2018 hin. „Die Veranstaltungen leben aber von der Teilnahme der Luttrumerinnen und Luttrumer“, so Christa Könnecker weiter. „Ihnen gehört daher ein großer Dank für ihr Engagement und diese großartige Ortsgemeinschaft.“ Mit Blick auf die abgegebenen „Stifi-Sparschweine“ gelte der Dank auch für die finanzielle Unterstützung der Stiftungsarbeit. Nur hiermit könne die Arbeit finanziert und die Teilnahme an Bonifizierungsaktionen der Landeskirche ermöglicht werden. „Ich freue mich, dass wir mit unserer kleinen Stiftung, die für eine kleine Kapellengemeinde durchaus ungewöhnlich, viel bewegen können, für Luttrum und unsere Mitbürgerinnen und Mitbürger“, unterstreicht Christa Könnecker.

Zum Abschluss wurde an den Männergesangverein Hackenstedt und Herrn Bleckmann als Organisten ein großer Dank für die musikalische Begleitung des Gottesdienstes ausgesprochen.