Eine ganz besondere Auszeichnung erhielt die Kirche in Heersum am 5. März: In einem familienfreundlichen Gottesdienst wird der Kirchturm der Urbani-Kirche mit der Plakette „Lebensraum Kirchturm“ ausgezeichnet. Mit der Plakette, die nach dem Gottesdienst an der Kirche angebracht wird, ehrt der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) den Einsatz der Kirchengemeinde als Brutstätte für Turmfalken. Jahr für Jahr, mindestens seit 25 Jahren, nisten Turmfalken im Heersumer Kirchturm, dem ältesten Gebäude des über 1000 Jahre alten Dorfes. Ein wachsames Auge auf die Turmfalken hat der Kirchenvorstandsvorsitzende Günter Gondeck. Das war übrigens das Glück der Brut vor zwei Jahren. Da war der Turmfalkennachwuchs aus dem Nest gepurzelt, obwohl er noch nicht fliegen konnte. „Ich habe die Kleinen in die Hand genommen und wieder ins Nest gebracht“, berichtet Gondeck, Das hat geklappt, die Jungen wurden groß und bekamen schließlich Flugunterricht von ihren Eltern. Im vergangenen Jahr diente der Turm der Urbanikirche als Kinderstube für sechs Kücken. „Manchmal brüten hier sogar zwei Paare“, erzählt Gondeck.
Die Auszeichnung der Heersumer Kirche zum „Lebensraum Kirchturm“ sollte eigentlich bereits im vergangenen Herbst stattfinden, musste dann aber wegen der Corona-Pandemie verschoben werden.
Der Turmfalke war im Jahr 2007 „Vogel des Jahres“. Er ist, wie kaum ein anderer Vogel, auf Nistmöglichkeiten in Kirchtürmen angewiesen.