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Bild: S. Nowak

Luttrum auf Pilgertour

Nachricht 01. April 2017
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Bild: S. Nowak

Von der Annenkapelle in Luttrum zur St. Marien-Kirche in Nettlingen

Am ersten Sonntag im April begab sich Luttrum auf eine Pilgertour. Über 40 Luttrumerinnen und Luttrumer pilgerten von „ihrer“ Annenkapelle in Luttrum durch Feld und Wald zur St.-Marien-Kirche in Nettlingen. Die Einladung und Initiative ging vom Kapellenvorstand und der „Stiftung Annenkapelle Luttrum“ aus.
Christa Könnecker, Vorsitzende des Stiftungsrates, zeigte sich sehr erfreut über die große Teilnahme. „Ich freue mich, dass so viele Luttrumerinnen und Luttrumer unserer Einladung gefolgt sind und sich so früh am Sonntagmorgen gemeinsam auf den Weg machen wollen“, unterstrich Christa Könnecker bei ihrer Begrüßung auf dem Kirchplatz. Dort schloss sich Pastor Wiegandt der Begrüßung an und wies auf die Zusammenhänge bei den Kirchennamen hin. „Anna war die Großmutter Jesu, Maria war die Mutter Jesu“, so Pastor Wiegandt. „Das ist das verbindende Band bei dieser Pilgerwanderung.“

Begleitet wurde die Luttrumer Pilgergruppe von Rolf Lüer, Mitglied im Kirchenkreisvorstand des evangelisch-lutherischen Kirchenkreises Hildesheimer Land–Alfeld und zertifizierter Pilgerbegleiter. Rolf Lüer begleitete nicht nur, sondern gab Einführungen und Erläuterungen zum Pilgerwesen. Er betonte dabei insbesondere die Bedeutung des Schweigens beim Pilgern, eine Bedeutung, die den Teilnehmerinnen und Teilnehmern bewusst wurde, als sie eine Viertelstunde in großem Abstand allein und schweigend einen Teil der Strecke hinter sich brachten. „Eine spannende Erfahrung“, so eine Teilnehmerin. „Man nimmt Natur, Landschaft, Geräusche und sogar den Boden ganz anders wahr.“

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Bild: S. Nowak

Unter den einsetzenden Glockenklängen erreichte die Luttrumer Pilgerschar Nettlingen, wurde in der Kirche von Pastor Kolesch besonders willkommen geheißen und feierte dann einen gemeinsamen Gottesdienst mit der Nettlinger Gemeinde unter Leitung von Pastor Kolesch und mit Pastor Wiegandt. Ein besonderes Highlight: Im Rahmen des Gottesdienstes wurden drei Kinder getauft, auch an diesem Sonntag an dem alten stehenden Nettlinger Taufengel.

Eine Führung durch die Nettlinger Kirche, ganz besonders zu den alten und modernen Wandmalereien rundete den Besuch ab. Die St. Marienkirche war 1970 zu einem großen Teil abgebrannt. Der alttestamentliche Teil des Wandfrieses, der noch aus dem Mittelalter erhalten geblieben war, ging bei dem Brand verloren, aber die Motive aus dem Neuen Testament konnten gerettet werden und zeigen sich dem Betrachter auch heute noch in gutem Zustand. Die Künstlerin Sybille Springer, als Gewinnerin eines Wettbewerbs der Hanns-Lilje-Stiftung, schuf an Stelle des verloren gegangenen alttestamentlichen Teils einen modernen Wandfries, der 2010 eingeweiht wurde. Eine zunächst gewagte, aber doch sehr beeindruckende und gelungene Gestaltung, die Stoff für anregende Gespräche bot.
Ein ausgiebiges Mittagessen in Nettlingen brachte die Stärkung, die dann für den Rückweg erforderlich war.

„Es war eine schöne Pilgertour“, so Christa Könnecker zum Abschluss der Veranstaltung. „Vielen Dank an alle, die mitgekommen waren. Und Dank an Pastor Kolesch, Pastor Wiegandt und Herrn Lüer für ihre Begleitung und ihren Beitrag zu einem gelungenen Pilgersonntag zwischen Luttrum und Nettlingen.“


Text: Sven Wieduwilt