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Orgel St. Martins Kirche Holle

Kirchenfenster St. Martins Kirche, Holle (es)

Eine besondere Entdeckung in Grasdorf

Nachricht 16. Februar 2016
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Bild: N. Priebe

Älteste Glocke in Norddeutschlands ?

Nach manchen Vermutungen und Unsicherheiten erreichte uns jetzt diese besondere Nachricht:

In Grasdorf hängt eine der ältesten Glocken des Landkreises Hildesheim und Norddeutschlands! 

Bekannt war bislang, dass die sogegannte große Glocke aus Grasdorf, die einmal im 12. Jahrhundert gegossen worden sein dürfte, 1910 zur Eröffnung des Hildesheimer Roemer und Pelizaeus Museum genau dorthin verkauft worden war. Dort ist sie noch immer zu besichtigen.

Nicht berücksichtigt in allen, auch ältesten Aufzeichnungen war bislang die Zeitschlagglocke AUSSEN am Turm. Nach der Einrüstung des Turmes 2015 wurde sie inspiziert und kam zur Reparatur in eine Glockenwerkstatt in Süddeutschland.

Verschiedene Gutachter der Hannoverschen und anderer Landes-kirchen und Behörden kamen nun zu dem Ergebnis, dass es sich auch bei dieser Glocke um ein Exemplar aus dem 12. oder 13. Jahrhundert handelt. So schreiben zuletzt Herr Claus Peter, Glockensachverständiger der Ev. Kirche in Westfalen und des Landeskonservators, und Herr Andreas Philipp, Glockensachverständiger der Hannoverschen Landeskirche zur Datierung der Grasdofer kleinen Glocke:

"Wir rechnen sie zur Übergangsform, die wie Sie wissen in zahlreichen Varianten in der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts vorkommt, mal mehr der Bienenkorbform (z. B. Bardowick), mal mehr der Zuckerhutform zuneigend. Da die Glocke einen Gussrand zeigt, ist ihre Form nach dem Mantelabhebeverfahren hergestellt worden, was für Glocken der Übergangsform typisch ist.

So gesehen passt die Ersterwähnung der Kirche 1178 gut zu den formalen Merkmalen. Um diese Zeit, sicher aber nicht früher dürfte die Glocke entstanden sein. Allerdings wurden Glockentypen noch in Zeiten beibehalten, als sie längst veraltet waren, weil zu Schaden gekommene Glocken in voriger Größe, vorigem Klang etc. wiederhergestellt werden sollten. So wäre ein Guss der Glocke in der 1. H. des 13. Jhs. nicht definitiv auszuschließen. Schade, dass sie keine Inschrift trägt und die Datierungsansätze auch von paläographischer Seite zu prüfen wären.“

PMW

 

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Bild: N. Priebe
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Bild: N. Priebe