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Bild: M. Hüffmeier
 

Annentag Luttrum

Nachricht 25. Juli 2016
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Bild: M. Hüffmeier

Annentag 2016 – 300 Jahre Deckenbilder in der Annenkapelle in Luttrum

Am 26. Juli 2016 fand in Luttrum der Annentag statt. Mit ihm wird seit 1670 an ein schweres Unwetter erinnert, das tagelang über Luttrum stand. Die Geschichte besagt, dass im Jahr 1670 drei Tage ein schweres Gewitter über Luttrum tobte, den Ort in Dunkelheit hüllte, nicht weichen wollte und die Menschen in Angst und Schrecken versetzte. Als am dritten Tag immer noch kein Tageslicht zu sehen war, wurde ein Bote nach Grasdorf geschickt, um den dortigen Pastor zu Hilfe zu holen. Der Bote nahm eine Laterne mit auf seinem Weg durch die Finsternis. Bereits an der Grenze zu Grasdorf erwartete den Boten heller Sonnenschein, und er sah die Menschen auf ihren Feldern bei der Ernte. Die Laterne aber befindet sich noch immer in der Annenkapelle. Mittlerweile hat sie ihren Platz in einer Glasvitrine gefunden.
 
Der Annentag hat seit 2010 aber noch eine weitere Bedeutung: Er ist gleichzeitig der Gründungstag der “Stiftung Annenkapelle Luttrum“, die mittlerweile sechs Jahre erfolgreich arbeitet, und deren Gründung vor sechs Jahren symbolisch am Annentag erfolgte.
 
Der traditionelle Annentag wurde in diesem Jahr mit einer Festveranstaltung im Rahmen einer Abendandacht begangen. Eingeladen hatten der Kapellenvorstand und der Stiftungsrat der „Stiftung Annenkapelle Luttrum“.
 
Denn 2016 ist für die Annenkapelle Luttrum ein wichtiges Jahr: Die Deckenbilder in der Kapelle können auf eine 300jährige Geschichte zurückblicken. Die Kapelle selbst wurde 1692 eingeweiht. 1716 wurde sie erstmals renoviert. In diesem Zusammenhang erfolgte auch die Deckenbemalung. Diese zeigt 14 Medaillons, die Szenen aus dem alten und neuen Testament darstellen. Anlässlich des Jubiläums der Deckenbemalung hatten die Veranstalter den Kunsthistoriker Thorsten Henke eingeladen, der in seinem Festvortrag auf den zeitgeschichtlichen, aber auch theologischen Hintergrund für die Entstehung der Deckenbemalung und insbesondere der Medaillons einging. Er betonte dabei, dass das Programm der Bemalung den theologischen Ideen der Reformation folge und diese künstlerisch umsetze. “Diese bemalte Decke ist kunstgeschichtlich wertvoll und beachtenswert“, so Thorsten Henke und „jeder Besucher staunt über dieses barocke Kunstwerk, zumal in einer so kleinen Kirche.“
  
Christa Könnecker, Vorsitzende des Stiftungsrates der Stiftung Annenkapelle Luttrum, nutzte die Veranstaltung, um über die Arbeit der Stiftung zu berichten. Sie wies auf die Arbeit im zurückliegenden Jahr hin. „Die erfolgreiche Teilnahme an der Bonifizierungsaktion, unser Jahresrückblick in Bildern beim Adventsbrunch , das Winterkonzert mit dem Ensemble ClaRo und schließlich unsere Stifi-Tour zum Wohldenberg. Es waren tolle Veranstaltungen“, betonte Christa Könnecker. „Es ist schön zu sehen, was wir mit unserer kleinen Stiftung bewegen können.“ Ein großer Dank gehöre dabei auch den Luttrumerinnen und Luttrumern für deren Teilnahme und Engagement. So wurden mit großer Freude auch wieder „Stifi-Sparschweinchen“ entgegengenommen, die über ein Jahr tüchtig gemästet worden waren. 
 
Für die musikalische Begleitung der Festveranstaltung sorgten Frau Lieselotte Lerch an der Orgel, begleitet von Christopher Vollbrecht mit dem Cajon, sowie ein Auftritt der Chorgemeinschaft Heersum-Derneburg unter der Leitung von Frau Dr. Susanne Bisson.
 
Im Anschluss an die Festveranstaltung und den Gottesdienst fand auf dem Kirchenvorplatz ein gemütliches Zusammensein statt. Bei Bratwurst und Kaltgetränken bot sich die Gelegenheit zu weiteren netten Gesprächen und zum gemeinsamen Feiern.
 
Text: Sven Wieduwilt