Nachdem Pfarrer Piontek und Pastor Wiegandt am Vormittag dieses Tages im Sprachkurs sich mit ihrer Amtskleidung und den Unterschieden von kath. und ev. Kirche vorgestellt sowie die katholische St. Marien- und die ev. Nikolai- Kirche unter Hilfe des Dolmetschers Ahmad Berre beschrieben hatten, wurden auch die biblische Geschichte und die Ansprache in der Passionsandacht simultan übersetzt.
Im Rahmen der Abkündigungen wurde unter Worten aus Friedrich Schillers „Das Lied der Glocke“ der Geschichte der verschiedenen Glocken der Grasdorfer Nikolai Kirche gedacht, die immer wieder für Kriege abgegeben wurden und neu gegossen werden mußten, und die Gemeinde dankte der mit einem Gebet der jetztigen Rückkehr der über 800 Jahre Zeitschlagglocke, die im vergangenen Jahrhundert, außen am Turm angebracht, alle Abgabeversuchungen unversehrt überstanden hatte. Ihr älterer Bruder, die vielleicht noch einmal 100 Jahre ältere, große Glocke war 1910 zur Eröffnung an das Roemer und Pelizaeus Museum verkauft worden, wo sie heute noch zu besichtigen ist.
Auch wenn die kleine Glocke erst in den nächsten Tagen wieder am noch eingerüsteten Turm angebracht werden wird, konnten die Gottesdienstbesucher und Gäste im Anschluß auch erstmals die neue Turmbeleuchtung erstrahlen sehen. Als Dank für die Spender der Glockenreparatur und als Zeichen der Gemeinschaft lud der Kirchenvorstand im Anschluß ein zu Getränk und Gebäck in den ältesten Raum des Ortes, den 2014 wieder hergestellten Turmraum der Nikolai Kirche. Die Asylbewerber bedankten sich in diesem Zusammenhang über einen Sprecher und ihren Dolmetscher für die freundliche Aufnahme.
Auch der nächste Gottesdienst in der Nikolai Kirche am 20.3. um 9.30 Uhr wird unter historischen Vorzeichen stehen. Im Rahmen dieses Gottesdienstes am Palmsonntag werden die alten Dokumente der Turmbekrönung erstmals gezeigt und diese wieder nun befüllt.
Bilder: N. Priebe