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Taufengelwanderung Sottrum-Hackenstedt

Nachricht 11. Juli 2015
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Mit Schirm und guter Laune wanderte die Gruppe von Sottrum nach Hackenstedt. Bild: R. Neite

Begegnung mit den Himmelsboten

Erste Taufengelwanderung führt von Sottrum nach Hackenstedt 

„Durch hohes Gras im Regen – mit Geläut“, so fasste Superintendentin Katharina Henking die Erlebnisse der ersten Taufengelwanderung im Kirchenkreis Hildesheimer Land-Alfeld zusammen. Nach einem Spaziergang übers Feld und am Waldrand vorbei war Hackenstedt erreicht – die Glocken der Pauluskirche hatten schon von Ferne den Weg gewiesen.

Der evangelische Kirchenkreis beherbergt einen Schatz, der in dieser Konzentration einzigartig ist in Norddeutschland. Viele Dorfkirchen haben nicht die gewohnten Taufbecken, sondern Engel, die die Taufschale halten. Im vorigen Jahr hat der Kirchenkreis ein Büchlein aufgelegt, das alle 20 Taufengel und einen Flügel vorstellt. Aktionen wie die Taufwanderung sollen nun helfen, dass frau/man die meist barocken Engel auch persönlich kennen lernen kann.

Die gute Resonanz überraschte die Superintendentin sichtlich. Fröhlich begrüßte sie mehr als 40 Interessierte in der Sottrumer Martin-Luther-Kirche, die sich trotz des regnerisch-trüben Wetters aufgemacht hatten. Einige waren extra aus weit entfernten Orten des Kirchenkreises wie Freden, Coppengrave, Burgstemmen oder Schellerten angereist.

Der Engel in Sottrum ist eindeutig weiblichen Geschlechts und hängt an einem Stahlseil von der Decke herab, eher schlicht und ohne barocken Zierrat. In seiner violetten Schale werden seit 1749 Kinder getauft. Nebenbei erfuhren die Besucherinnen und Besucher, dass das genaue Alter der Martin-Luther-Kirche zwar nicht bekannt sei, dass ihre Mauern aber schon im Mittelalter errichtet wurden und sie zu den ältesten Kirchen in der Landeskirche gehört.

Einige zogen es anschließend vor, mit dem Auto in Nachbardorf zu fahren, doch mehr als 30 Unentwegte machten sich mit Katharina Henking und Pastorin Hanna Wagner auf den Weg. Die Feuchtigkeit von oben passe ja auch zu den Taufengel, meinte eine Teilnehmerin. In Hackenstedt wurde die Gruppe vom Geläut der Paulusglocken erwartet – und von Mitgliedern der Gemeinde, die schon einen Imbiss vorbereitet hatten.

„Es müssen nicht Männer mit Flügeln sein“, zitierte Katharina Henking in der abschließenden Andacht ein Gedicht von Rudolf Otto Wiemer. Engel begegneten den Menschen in unterschiedlichsten Formen, doch nie ohne Grund: Ein Engel sei immer in einer wichtigen Mission und als Bote unterwegs. So auch der Taufengel in Hackenstedt, der zu den schönsten im Kirchenkreis gehört und wahrscheinlich um 1734 vom Bockenemer Bildschnitzer Johann Heinrich Fahrenholz gestaltet worden ist. Wie die Figur in Sottrum symbolisiere er, dass aus die kleinen Erdenbürger zu Himmelsbürgern werden, erklärte Katharina Henking.

„Wenn ein Engel Dir begegnet, dann öffne ihm Dein Herz,“, sang Caroline Berndt-Uhde aus Grünenplan, die die Andacht musikalisch gestaltete. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der ersten Taufengelwanderung werden es sich auf jeden Fall merken.

Ralf Neite
 

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Taufengel Sottrum Bild: M. Oestreich

Taufengel Sottrum

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Taufengel Hackenstedt Bild: F. Bertram

Taufengel Hackenstedt