32 Jahre Pauluskirche in Hackenstedt ?

Nachricht Hackenstedt, 26. Juni 2022

durch Corona verschobene 30-Jahr-Feier

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Bild: F. v. Biedersee

Das ursprünglich angepeilte Besuchsdatum im Sommer 2020 musste wegen Corona immer wieder verschoben werden. Aber Ihr Kirchenvorstandsvorsitzender Achim Lindenberg ließ nicht locker. Haben Sie Zeit? Kommen Sie? Wir würden gern das Jubiläum mit Ihnen feiern.

Sehr gern machte ich mich dann am 26. Juni auf den Weg nach Hackenstedt. Gut, wegen des Beginns hätten Herr Lindenberg und ich noch einmal telefonieren können, aber nach dem kleinen Fehlstart verlebte ich zusammen mit Ihnen ein wunderschönes Gemeindefest.

Es war spannend, vom Pfarrhaus auf den Kirchplatz zu kommen und in Ihre gespannten Gesichter zu sehen. Schon zu Hause und unterwegs hatte ich mich gefragt, wen ich wohl erkennen würde. Immerhin waren seit unserem Umzug 26 Jahre vergangen. Je länger der Gottesdienst dauerte, desto mehr kam die Erinnerung an Ihre Gesichter. Und ich entdeckte, dass auch Gemeindeglieder aus Sottrum und Sillium dabei waren. Wenn Sie mir nach dem Gottesdienst Ihren Namen nannten, dann konnte ich Sie einordnen; und auch manche Familiengeschichte stand mir wieder vor Augen. Es war richtig schön, mit dem einen oder anderen noch einmal zurückzublicken. Als Ehepaar Eikermann mir Bilder von einem Faschingsnachmittag im Seniorenkreis zeigte - mittlerweile habe ich auch das Video dazu gesehen - , da wusste ich sofort, wie viel Spaß wir damals hatten.

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Bild: F. v. Biedersee

Es hat mich beeindruckt, dass so viele jüngere Menschen engagiert waren. Wie früher hatten alle mit angepackt und den Platz rund um die Kirche festlich hergerichtet. Die junge Kirchenmannschaft hatte Verstärkung durch die Feuerwehr und die Rentnerband bekommen. Das Bläsercorps stützte mit sehr gelungenen Interpretationen den Gemeindegesang, Männergesangverein und Kirchenchor erfreuten durch ihre Beiträge nach dem Gottesdienst. Und die Chorleiterin Christina Bartels nutze den heftigen Regenschauer, um den Besuchern in der Kirche die wunderschönen freiTöne näherzubringen. Dieses Liederbuch ist ein Schatz, mit dessen Liedern wir auch hier in Meppen oft unsere Gottesdienste gestalten.

Wenn sich so viele Menschen engagiert für die Sache Gottes einsetzen - im alten “neuen” Lied aus dem Jahr 1972 von Alois Albrecht (Text) und Peter Janssens (Melodie) heißt es “Die Sache Jesu braucht Begeisterte” - dann muss man sich um eine Kirchengemeinde keine Sorge haben. Ich kann Ihnen aus der Ferne nur zurufen: Machen Sie weiter so, lassen Sie sich anstecken! Stützen und unterstützen Sie alle, die sich in Ihren Dörfern einsetzen und engagieren.

Nun noch einmal zur Namensgebung der Kirchen. Es war ja nicht allein die Hackenstedter Kirche, der wir damals einen Namen gegeben hatten. Ich wollte es genau wissen und blätterte in den alten Gemeindebriefen, die ich alle noch besitze. Zu meiner großen Überraschung fand ich in den Ausgaben des Jahres 1990 - nichts! 1991? 1992? Nichts! Jetzt wurde spannend. Wenn Sie mich ohne den Hinweis “32 bzw. 30 Jahre” nach der Namensgebung für die Kirchen in Hackenstedt, Sottrum und Sillium gefragt hätten, dann hätte ich die ans Ende meiner Amtszeit bei Ihnen gesetzt. Und so war es dann auch tatsächlich. Im Gemeindebrief für die Monate Mai bis Juli 1996 kann man lesen:

Kirchennamen

Nachdem der Kirchenvorstand in Sillium gleich zu Beginn seiner Amtszeit beschlossen hatte, die Kirche in Sillium wegen des Schriftzuges "Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken." (Mt 11, 28) über dem Altarraum nach dem Evangelisten Matthäus zu benennen (vgl. Gemeindebrief Nr. 1), verstärkte sich in Hackenstedt und Sottrum der Wunsch nach einer Namensgebung für die dortigen Kirchen.

Bei der Kirchenvorstandssitzung am 29. März d.J. machte Pastor Krüger die Kirchenvorsteher nun darau aufmerksam, daß der Altar in Hackenstedt seinen Abschluß in drei Figuren - der auferstandene Christus in der Mitte und rechts und links je eine Frauengestalt - findet, die die im 1. Korintherbrief erwähnten Begriffe "Glaube" - die linke Frauengestalt mit dem Kelch - "Hoffnung" - die recht Frauengestalt mit dem Anker -‚ und "Liebe" - die Gestalt des auferstandenen Christus - symbolisieren. Der Apostel Paulus schrieb an die Gemeinde in Korinth: "Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die Größte unter ihnen". (1. Kor 13,13) Im Anschluß an diesen Bibelvers könnte - so der Vorschlag von Pastor Krüger - die Hackenstedter Kirche nach dem Apostel "Paulus-Kirche" genannt werden. Die anderen Kirchenvorsteher folgten diesem Vorschlag einstimmig.

Für die Sottrumer Kirche war dann ebenfalls schnell ein Name gefunden. Seit einigen Jahren wird diese Kirche im Dorf ja schon als Martin-Luther-Kirche bezeichnet. Sie steht dabei im engen Zusammenhang mit dem Martin-Luther-Gemeindehaus und mit der Martin-Luther-Straße, die zur Kirche führt. Bei dieser Namensgebung, so der Vorschlag, könnte es bleiben. Auch hier erfolgte das positive Votum der Kirchenvorsteher einstimmig.

Eine solche Namensgebung hätte schließlich auch den Vorteil, daß sich über die Kirchen eine Beziehung zwischen den einzelnen Hauptdörfern der Gemeinden aufstellen ließe. So ist die Silliumer Kirche nach dem ersten in der Bibel genannten Evangelisten benannt. Die Hackenstedter wird jetzt nach einem engagierten Briefschreiber des neuen Testamentes und die Sottrumer nach dem Reformator der evangelischen Kirche benannt.

Pfarramt und Kirchenvorstände hoffen, daß Sie als Gemeindeglieder diese Überlegungen gutheißen können.

Fazit: Wir haben ein bisschen früh gefeiert - zumindest wenn wir 30 oder 32 Jahre im Blick hatten. Aber das macht gar nicht. Vorausgesetzt, wir sind gesund, können wir diese Jubiläen in ein paar Jahren feiern - in Hackenstedt oder Sottrum oder Sillium. Und wenn Sie mögen, bin ich gern wieder dabei.

Nach ganz kurz zu unser Familie. Uns geht es gut und wir fühlen uns hier in Meppen sehr wohl. Wir haben ein Haus gekauft und werden nach meiner Pensionierung im Emsland bleiben. Unsere Kinder sind natürlich erwachsen geworden. Martin arbeitet als Biochemiker bei der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin in Dortmund, Thomas als Apotheker hier in Meppen. Meine Frau unterrichtet seit vielen Jahren an der Volkshochschule, insbesondere im Bereich “Deutsch für Ausländer”. Und mir macht die Gemeindearbeit nach wie vor große Freude.

Einen anderen Grund kann niemand legen als den, der gelegt ist, welcher ist Christus Jesus. (1. Kor 3,11)

Ich grüße Sie alle ganz herzlich und wünsche Ihnen vor allem anderen Gottes reichen Segen,

hr Ralf Krüger, P.

Bericht zum Gemeindefest

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Bild: F. v. Biedersee

Hier finden Sie noch einen ausführlichen Bericht über das Gemeindefest

zum Bericht ...
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Bild: F. v. Biedersee
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Bild: F. v. Biedersee
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Bild: F. v. Biedersee