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12. Holler Orgelsommer

Nachricht Holle, 02. Juli 2022
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Unter dem Titel „Orgel und Fagott“ war das erste Konzert am 14. Mai beworben worden. Bei bestem Sommerwetter musizierten die Kantorin i.R. Renate Golde- Haase aus Augustusburg im Erzgebirge und ihr Sohn, Alexander Golde aus Bad Elster im Vogtland, seit 2016 Kammervirtuose,. Das Programm war bestimmt von barocker Musik, aber auch von zeitgenössischen Komponisten. Die Lesungen übernahm die Lektorin Constanze Haase-Wiegandt.

Die Überraschung aber war schon zu Beginn groß. Die Konzertgemeinde in der gut besetzten St. Martins Kirche wurde mit Klängen eines Alphorns begrüßt, das schon durch seine Länge von 3 Metern räumlich den Chorraum der Kirche ausfüllte.

Auch im Laufe des Konzertes wurden neben dem Fagott immer wieder neue Blasinstrumente wie ein Euphonium präsentiert und gespielt. Am Ende nach lang anhaltendem Applaus und dem Dank durch Kirchenvorstand, Pfarramt und Vorbereitungskreis und vor dem Zusammensein zu Schokolade, Sekt und Wasser war dann noch eine Blockflöte Mittelpunkt einer Zugabe. Besonders beeindruckend aber blieb ein Stück für Orgel und Kontrafagott in Erinnerung, das mit Hippotamus angekündigt worden war. Die Besucherinnen und Besucher konnten sich den unvergleichlichen Tanz eines Flusspferdes dabei wirklich vorstellen.

Das zweite Konzert am Sonnabend nach Pfingsten nahm mit Orgel und Harfe eine Besetzung auf, die die Besucherinnen und Besucher schon im Vorjahr im Rahmen der Pandemie bedingten mit Teilnehmer Zahl begrenzten musikalischen Abendandachten erleben konnten.

Am 12.6.2022 musizierten nun der Kirchenkreiskantor im Ruhestand Martin Ehlbeck aus Hannover und die Harfinistin Isabel Moreton aus Hannover und Hamburg Werke deutscher Klassiker wie Bach und Händel, es waren aber auch französische und spanische Komponisten vertreten.

Insbesondere ein ursprünglich für zwei Orgeln, nun für Harfe und Orgel umgeschriebenes Werk beeindruckte.

Frau Moreton, die auch Vorsitzende des Verbandes Deutscher HarfinistInnen ist und damit international als Künstlerin, aber auch als Lehrerin unterwegs ist, stellte dazu ihr Instrument vor. Mit sieben Pedalen können die Tonarten jeweils um einen Halbton nach oben und nach unten transponiert werden.

Vor dem sich anschließenden Zusammensein bei wieder schönstem Sommerwetter vor der St. Martins Kirche nahm Pastor Wiegandt die Zahl sieben noch einmal auf. Wer eine Harfe oder eine Orgel auf einem Geldschein sucht, muß lange zurück ins vergangene Jahrhundert gehen. Eine Harfe aber ist auf der Rückseite einer 1 Euro Münze aus Irland abgebildet, und eine Orgel oder ein Hammerklavier findet sich auf aktuellen Prägungen von Goldmünzen in Österreich oder zuletzt 2019 auch in Deutschland.

Den Abschluß als drittes und letztes Konzert des diesjährigen Orgelsommers gestaltete Michael Culo, Domkantor in Hildesheim. Er führte auch selbst durch das Programm, das aus Kompositionen von Felix Mendelsohn Bartholdy, Johannes Brahms, John Ireland, Cesar Franck und Leon Boellmann zwischen Frankreich, England und Deutschland wechselte. All diese Komponisten hatten in 2022 Jahrestage der Geburt oder des Todes (nach 60, 125, 175 und 200 Jahren). Eine Klammer bildeten dabei Felix Mendelsohn- Bartholdy, der 1847 mit nur 38 Jahren verstarb, sowie Leon Boellmann, der 1897 mit nur 35 Jahren verstarb. Besonders beeindruckten die Kompositionen eines vielen noch unbekannten John Ireland, bei dessen Kompositionen die Klangfarben der Sauer Orgel besonders schön herausgestellt werden konnten. Langhaltender Applaus waren vor dem anschließenden sommerlichen Zusammensein vor der St. Martins Kirche Michael Culo und auch seiner Frau Kirchenmusikdirektorin Angelika Rau-Culo, die beim Registrieren assistierte.

Vorbereitungskreis und Kirchenvorstand sind neben anderen Sponsoren der Landeskirche Hannover zu Dank verpflichtet, die die Konzertreihe mit 50% bezuschusste.

PMW