Weißt Du wieviel Mücklein spielen… - weißt Du wieviel Fischlein sich kühlen…

Nachricht Sillium, 01. Oktober 2022

Erntedank in der Schäferscheune Sillium

Mit einem Kinderliedvers begrüßten die KirchenvorsteherInnen, Corona bedingt nur acht von zehn KonfirmandInnen des Wahlpflichtkurses „Erntedank“ und Pastor Wiegandt eine bei schönem Herbstwetter große Besucherschar im Gottesdienst.

Die Schäferscheune in Sillium war wie in Vorjahren von vielen HelferInnen schön geschmückt. Das Bläserkorps Hackenstedt begleitete unter der Leitung von Joachim Hartz schwungvoll Solo- und Gemeindelieder.

Insbesondere zwei Fische oberhalb und auf dem Altar, ein Storch am großen Kreuz und viele kleine blauen Badeenten verwunderten zunächst. Die Erklärung wurde im Gottesdienst genannt. KonfirmandInnen hatten mit Pastor Wiegandt sich in diesem Jahr mit einem besonders trockenem Sommer sich auf das Thema Wasser, Landwirtschaft und auf die Tiere des fünften Schöpfungstages vorbereitet. Wer hätte zum Beispiel gewußt, daß die übliche Regenmenge je Jahr rund 700 Liter je Quadratmeter beträgt, wie es Welf- Heinrich Jordan den KonfirmandInnen vorrechnen konnte. In diesem Jahr 2022 waren es bislang bis Anfang September jedenfalls gerade einmal 300 Liter.

Wer hätte zum Beispiel gewußt, daß das Wasser für die Region Holle durch bis zu einem Meter dicken Rohren aus der Granetalsperre kommt, wie es Herr Andre Hofmeister im Rathaus erklärte. Die blauen Badeenten war dabei ein Werbebeitrag der Harzwasserwerke und des Wasserverbandes Peine. Nur in Söder wird die Wasserversorgung noch durch Brunnen gewährleistet.

Wer hätte zum Beispiel gewußt, daß auch bei uns Bäche trocken fielen und die Fische durch den Wasserstand von Nette und Innerste 1 Meter niedriger als gewohnt in Streß kamen.

Ein besonderer Schwerpunkt für die KonfirmandInnen war der Besuch bei Familie Feser in der Mühle in Henneckenrode mit dem Storchennest. Auch dort war die Trockenheit ein Thema. So gab es in diesem Jahr der besonderen Trockenheit nur ein Storchenjunges, das den ukrainischen Namen Nebo erhielt. Die Trockenheit aber bedroht nun auch den Untergrund des 23 Meter hohen Schornsteins, so daß gerne vom Förderverein Nette-Innerste Störche berichtet wurde und Beitrittserklärungen dazu wie andere Unterlagen ausgelegt wurden.

Im Mittelpunkt der Predigt von Pastor Wiegandt stand dabei dann auch eine in Braunschweig gesammelte Storchengeschichte aus Zeiten des Ersten Weltkrieges, die von Gabriele Knolle aus Grasdorf vorgetragen wurde, und die einmal mehr den Gottesdienst mit dem Dank, aber auch mit den Bitten um Bewahrung der Schöpfung, Gerechtigkeit und Frieden bestimmten.

Mit den Kollekten und dem Verkauf von Erntegütern kam der stolze Betrag von rund 350 € zusammen, für den zu danken ist.